Mitglieder der GRÜNEN Beiratsfraktion Obervieland
(Legislaturperiode 2023-2027)
Gesine Becker
Beiratsmitglied
Fachausschuss Bau und Umwelt
Koordinierungsausschuss
Fachausschuss Jugend, Bildung, Kultur und Sport
Kontakt: gesine.becker[at]web.de
Werner Bohlmann
Beiratsmitglied
Fachausschuss Verkehr
Kontakt: w.bohlmann[at]t-online.de
Hans-Jürgen Munier
Sachkundiger Bürger
Fachausschuss Soziales, Arbeit, Gesundheit, Inklusion und soziale Fördergebiete
Verkehrsentwicklungsplan 2025 – Fortschreibung – Premiumrouten
Vorbemerkung: Die Stellungnahme bezieht sich schwerpunktmäßig auf die Planung und die zu erwartenden Auswirkungen für den Stadtteil Obervieland. Entwicklungen in anderen Stadtteilen werden nur angesprochen, wenn Auswirkungen für Obervieland zu erwarten sind. Oberstes Ziel ist es, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, die Wege Fußgänger- und Radfahrerfreundlicher zu gestalten, den ÖPNV auszubauen und attraktiver zu machen und den allgemeinen Verkehr zu entflechten.
Allgemeine Feststellungen: Der Beirat Obervieland sieht zurzeit keinen vorrangigen Bedarf und entsprechende Möglichkeiten für die Einrichtung von „Protected-Bikes-Lanes“. Der „Green-City-Masterplan“, der Verkehrsentwicklungsplan 2025 und die aktuelle Fortschreibung gehen grundsätzlich von dem „Ringschluss“ der BA 281 als Voraussetzung einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung aus. In der Neustadt sind die Verkehrsachsen Buntentorsteinweg, Kornstraße und Gasfeldstraße vom derzeitigen Querschnitt nicht geeignet, zusätzliche Verkehrsflächen aufzunehmen. Der geplante Bau einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke im Bereich der „Piepe“ kann seine Fortführung in der Neustadt über Meyerstraße –Schleiermacherstraße zurzeit nur bis zur Neuenlander Straße finden, da der Rückbau der Neuenlander Straße erst nach Fertigstellung des Autobahnanschlusses an den Zubringer Arsten erfolgen kann. Weitere Achsen werden durch den Flughafen verhindert. Der Beirat Obervieland misst dem Projekt Fußgänger/Fahrradbrücke Habenhausen-Hemelingen große Bedeutung zu und begrüßt den Fortschritt zur Realisierung der Brücke, fordert aber eine deutlich zügigere Umsetzung.
Maßnahmen:
1. Premienroute Neustadt – Obervieland ( D 17 )
Es muss vorab möglichst kurzfristig überprüft werden, ob von der Wilhelm-Kaisen-Brücke vom St. Paulideich bis zum Deichschart eine Verbreiterung des Weserdeichs möglich ist. Dies wird unteranderem aus Sicherheitsgründen für dringend erforderlich gehalten. Vom Deichschart ist eine Linienführung bis zum Huckelrieder Park / Niedersachsehdamm störungsfrei möglich. Ab Deichaufgang Fellendsweg bis zur Landesgrenze ist der Fuß-/Radweg an mehreren Stellen ebenfalls viel zu schmal und muss dringend verbreitert werden. Die gesamte Route ist Bestandteil des Europa-Fernradwegenetzes (und bereits heute entsprechend beschildert). Der weitere Verlauf ist dann auf der Ostseite des Niedersachsendamms über die dort vorhandene Ortsfahrbahn und der Straße Hinterm Sielhof durch die Grünanlagen am Krimpelsee zur Borwardstaße. Die weitere Erschießung kann über die Ernst-Buchholz-Staße und Pfarrfeldsweg nach Habenhausen erfolgen. Eine Variante über die Ottjen-Alldag-Straße sollte überprüft werden.
2. Premienroute Grolland – Obervieland ( D19b )
Der Bau ist baulich unproblematisch, da der Rad- und Fußweg vorhanden ist und nur ertüchtigt werden muss. Es besteht die Möglichkeit der Anbindung in Richtung Brinkum-Nord und eine Weiterführung über den Kattenescher Weg / Kattenescher Deich in Richtung Arsten.
3. Querspange Wolfskuhle
Nach Herstellung des Autobahnanschlusse BA 281 – Neuenlander Straße bietet sich als attraktive Querverbindung eine Fahrradroute von der Neuenlander Straße über den Kuhweide Weg zum Wolfkuhlen Weg und weiter in den Grünzug Kattenescher Fleet bis zum Wadeacker See an. Damit entsteht eine Verbindung bis Arsten.
4. Anschluss Karl-Carstens-Brücke Richtung Hastedt
Die Maßnahme liegt nicht im Zuständigkeitsbereich von Obervieland. Für Radfahrer aus und nach Obervieland ist dies aber eine wichtige Verbindung. Dieser extrem enge, in beiden Fahrtrichtungen benutzte Fahrradweg ist seinem Querschnitt völlig ungeeignet und gefährlich. Dieser Radweg ist für den Stadtteil Obervieland als Weserquerung von essentieller Bedeutung. Der Radweg ist ab Ende der Brücke bis zur Einmündung auf den Osterdeich als Fuß-/Radweg gekennzeichnet und für 2-Richtungsverkehr viel zu schmal. Bei Begegnung von z. B. zwei Fahrrädern mit Anhängern besteht akute Unfallgefahr, da praktisch kein Sicherheitsabstand zur Autofahrbahn besteht.
5. ÖPNV
Durch die Veränderung der Linienführung der Buslinie 26 ergibt sich eine eindeutige Verschlechterung von Teilbereichen von Arsten und Habenhausen. Besonders für ältere Menschen sind nicht zumutbare verlängerte Wege entstanden. Dies steht im vollem Widerspruch zu den in den Planungen angeführten Ziele. Eine Reduzierung des Verkehrs in die Innenstadt kann nur mit Verbesserung des ÖPNVs erreicht werden und nicht durch Reduzierung der Angebote. Wirtschaftliche Interessen der BSAG dürfen dem nicht entgegenstehen.
6. Übergeordnete Planung
Die Ziele, den Verkehr aus der Innenstadt herauszuhalten, wird grundsätzlich unterstützt. Die dazu erforderlichen Maßnahmenmüssen aber in abgestimmter Form erfolgen. Verkehrseinschränkende Maßnahmendürfen nicht zu Lasten angrenzender Stadtteile gehen. Vorrangig muss, wie in den Planungen vorgesehen die Fertigstellung des „Ringschlusses“ der BA 281 erfolgen, um somit den Freiraum für die Gesamtentlastung zu erreichen.